Das politische System entlarven, das Publikum zum Nachdenken bewegen – das sind die hehren Ziele des Kabarettisten Christoph Maul. Seit seinem Debüt vor knapp zwei Jahren in der Korn-Halle ist er rege unterwegs, um im Dienste der Aufklärung zu arbeiten…… Dann legte Christoph Maul los mit einem Streifzug durch die Themen. Er spannte einen großen Bogen, aber schaffte es immer wieder, dem Publikum praktisches Wissen mitzugeben. Das politische Geschehen in Bayern verglich er mit einem schwierigen Beziehungsgeflecht. „Söder hatte Hubert Aiwanger und Katharina Schulze zur Auswahl, aber die schönere Braut hat er nicht genommen“. Man heiratet ja auch immer die Schwiegereltern mit. Die Aussicht auf Trittin und Roth: „Puhhh, wird das anstrengend“, dürfte sich Söder gedacht haben. Der FDP teilte der Kabarettist die Rolle des Cousins zu, „der auf Junggesellenabschieden immer überdreht“. Andrea Nahles von der SPD karikierte er „als Braut, die keiner mehr heiraten will“ und die AfD „als Onkel im alten braunen Anzug, der immer nur meckert und mault. Man wünscht sich, dass ihm die Gräte mal im Hals stecken bleibt“….. Christoph Maul stellt aberwitzige Verknüpfungen und abstruse Analysen an: Wenn der „Mann am Kreuz mit dem Waschbrettbauch“ im Zelt gestorben wäre, würde Söder sich heute vielleicht dafür einsetzen, das die Bundeswehr genug Zelte hat.“ Reinheitsgebot für Bier, Reformationsjubiläum, Dieselfahrverbot, Auswüchse der digitalen Gesellschaft („jeder macht von sich selber ein Selfie, aber keiner macht sich mehr von irgendetwas ein Bild“),
Christoph Maul ist ein Erzähler, findet Übergänge und Zusammenhänge, wo eigentlich gar keine sind. Die scheinbar fränkische Naivität wird rhetorisch gekonnt eingesetzt.
Schlichtes Hemd und Hose gaukeln Hausbackenheit vor, sind aber schnell als Tarnung für einen guten Beobachter entlarvt. Der „Frankemer“ verpackt Realsatire in herrliche Szenarien und Geschichten. Seine Stärke ist auch der ganz spezifische Lokalkolorit.